Dienstag, 31. Mai 2011

E-Mobilität im Praxistest

Testphase für Elektro-Fahrzeuge im Raum Sindelfingen/Böblingen beginnt

Start frei für die ersten Schritte in Richtung E-mobile Stadt. Mit der offiziellen Übernahme von drei e-Drive Smarts (fortwo electric drive) beginnt auf dem Flugfeld und in den Städten Böblingen und Sindelfingen die Testphase für die elektromobilen Fahrzeuge. Dr. Willi Reiss, Werkleiter des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen, überreichte den Oberbürgermeistern Wolfgang Lützner (Böblingen) und Dr. Bernd Vöhringer (Sindelfingen) sowie Dr. Karl Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Sindelfinger Stadtwerke, die Fahrzeugschlüssel.

 

Seit letztem Jahr wird unter Federführung des Zweckverbands Flugfeld mit den beiden Städten Böblingen und Sindelfingen das Projekt Elektromobile Stadt entwickelt, das aus Bundesmitteln gefördert wird. Ziele sind die Integration der Ladeinfrastruktur in die Stadtentwicklung und die Erprobung neuer Antriebsformen. Bereits im September 2010 wurden die ersten beiden Elmotos (Kleinkrafträder mit Elektroantrieb) in Betrieb genommen, zudem sind auch zwei E-Fiat-Karabag im Stadtgebiet unterwegs.

Ziel der Testphase ist es, quer durch die Stadtverwaltungen und die Stadtwerke einem breiten Nutzerspektrum die Gelegenheit zu bieten, mit Fahrzeugen unterwegs zu sein, die durch Strom angetrieben werden. Die Erfahrungen der Fahrer werden in Fahrtenbüchern festgehalten und die Routen durch ein GPRS-System automatisch aufgezeichnet. Diese Daten werden gesammelt, anschließend ausgewertet und durch die persönlichen Eindrücke der Nutzer bei Fahrt und Laden ergänzt.

"Wichtig ist jetzt nach den umfangreichen Forschungen und Vorbereitungen die Umsetzung in die Praxis, der alltägliche Einsatz vor Ort ", sagt Zweckverbandsvorsitzender Oberbürgermeister Wolfgang Lützner.

Die Kommunen werden in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spielen, denn durch die Übernahme der Fahrzeuge und die Bereitstellung von Ladesäulen forcieren sie die Integration der neuen Antriebstechnologien. Auch das Landratsamt ist dabei - mit eigener Ladestation und einem E-Smart.

Derzeit werden 15 Ladestationen in beiden Städten und auf dem Flugfeld aufgebaut. Ganz bewusst werden hierbei unterschiedliche Standortbedingungen gewählt, in Tiefgaragen, auf Parkplätzen oder entlang der Straßen. Es soll nun auch getestet werden, welche Ladesäulen-Typen geeignet sind und wie sich die Handhabung in der Praxis bewährt. Die Säulen stehen öffentlich allen Nutzern von E-Fahrzeugen zur Verfügung. Nötig hierfür ist eine Anmeldung bei den Stadtwerken, die eine Zugangschipkarte ausgeben.

"Wir sind ein starker Automobilstandort und setzen auch weiterhin auf das Automobil - und auf die Zukunft des Automobils mit alternativen Antriebstechnologien. Mit Konzepten und Produkten nachhaltiger Mobilität sind wir auf einem guten Weg in die Zukunft. Als Städte wollen wir ein Zeichen setzen und stellen uns damit der Herausforderung, neue und nachhaltige Mobilitätsangebote für die Bürgerinnen und Bürger voranzutreiben. Zur Sicherung unseres Standorts und der Arbeitsplätze in diesem Raum muss genau das unser Ziel sein, und nicht, weniger Autos zu produzieren", so Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer.

Die nun übergebenen Smart-Fahrzeuge sind äußerst sparsam und verfügen als weltweit erste Elektroautos über modernste Lithium-Ionen-Batterie-Technologie und ein intelligentes Lademanagement.

Der smart fortwo electric drive verkörpert mit seinem Verbrauch von nur 12 kW je 100 Kilometer die sparsamste und umweltfreundlichste Art des Autofahrens im Stadtverkehr - und bietet damit eine nachhaltige Lösung für das lokale emissionsfreie Fahren der Zukunft. Mit seiner Reichweite von 135 Kilometern ist er für den Einsatz im urbanen Umfeld bestens geeignet.

Grundsätzlich kann das Fahrzeug zum Laden an gebräuchliche Haushalts-Steckdosen angedockt werden. Bei einem Verbrauchspreis von derzeit 22 Cent/kWh lassen sich mit dem smart electric drive 100 km für unter drei Euro zurücklegen.

Dr. Willi Reiss, Leiter des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen: "Mit diesen modernen Zweisitzern besitzen die Städte Sindelfingen, Böblingen und die Stadtwerke Sindelfingen nun ein Fahrzeug, das ideal für die Stadt und auf Kurzstrecken ist. Dank seiner einzigartigen Kombination von Umweltverträglichkeit und Alltagstauglichkeit ist der smart fortwo electric drive eine ideale Antwort auf die Anforderungen an eine nachhaltige, individuelle Mobilität für urbane Zentren."
Alternative Antriebstechnologien bei Fahrzeugen spielen eine immer größere Rolle im alltäglichen Gebrauch. Die Bundesregierung hat jüngst bekannt gegeben, dass sie die Forschungsförderung für das Elektroauto in den kommenden zwei Jahren auf eine Milliarde Euro festlegen wird mit dem Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Deutschland will sich so an die Spitze in der Nutzung von elektromobilen Anwendungen stellen.

 

 

 

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